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s ist endlich geschafft! Und damit fällt mir ein riesiger Stein vom Herzen! Ich habe nach einer dreimonatigen Vorbereitungszeit mit etwas verzögern endlich mein Antrag für die GaOP (Sex Reassignment Surgery) fertig bekommen. Wisst Ihr wie nervig es sein kann, wenn man abhängig von anderen Stellen / Menschen ist ? Ich kann Euch zumindest ein Lied mittlerweile davon singen. Zu mal ich nicht ein Dokument zum gewünschten Zeitpunkt bekommen habe.

Angefangen bei der Endokrinologie die sichtlich überrascht waren, als ich Anfang Oktober nachfragte ob mein Arztbrief / Befundbericht fertig wären. Bis hin zur Psychotherapeutin, die trotz eigener Notizen Ende Oktober ebenso über rumpelt war. Okay, klar bin ich nicht die Einzige die irgendwas will und alle sind auch beschäftigt – was ich mehr als verstehe – aber es kostet dennoch immer wieder ein wenig Kraft, wenn man einem Moment entgegenfiebert und dann enttäuscht wird.

Nun sei es aber drum. Ich bin nicht nach tragend und freue mich viel mehr, als letzte Mittwoch das letzte Puzzlestück für meinen OP-Antrag per Post bei mir eintrudelte. Voller Freude machte ich mich sofort an die Fertigstellung der Dokumente. Ja, ich hatte bereits alles fertig geschrieben und fein säuberlich eingeordnet. Also kopierte ich meinen Nachweis über meine 18 Monate Psychotherapie und Alltagstest, sowie die Indikation für die Geschlechtsangleichende Operation und heftete sie entsprechend ab.

Ein wahnsinniges Gefühl, wenn ein Moment kommt den man sich so lange schon gewünscht hat.  Wen wundert es von Euch ?  Mich nicht! Schließlich ist das der Moment der alle Weichen für meine Zukunft stellt. Ich will endlich frei sein .. frei von einem Körperteil, was nicht zu mir gehört. Welches ich extrem vermeide anzuschauen .. und abgrundtief verachte. Klar weiß ich, dass die Operation ein gewisses Risiko beinhaltet.

Dafür hatte ich ja auch das Aufklärungsgespräch – Aber glaubt mir es ist mir egal, ob ich dann da unten noch was spüre oder nicht. Es belastet mich einfach so sehr, dass ich damit leben könnte, wenn da einfach nur nichts wäre.. Ich will endlich mein Leben unbeschwert leben. Nicht weil ich denke, dass sich die Leute mir gegenüber anders verhalten, sondern weil ich einfach diesen Hass auf eine bestimmte Körperstelle los werden will. Und ja, ich möchte einfach ins Schwimmbad oder in die Sauna gehen können ohne mir Gedanken machen zu müssen, in welche Dusche, welche Umkleide und hoffentlich rutscht nichts raus.

Aber genug davon .. viele von Euch werden mich verstehen und/oder es zumindest nachvollziehen können. Übrigens habe ich mich bei dem Antag genau an die Wünsche der Techniker Krankenkasse gehalten und habe exakt die Unterlagen besorgt die sie mir im Vorfeld genannt haben. Vielleicht hilft es ja – sich vorher zu informieren kann auf jeden Fall nicht schaden.

Auf jeden Fall sind die Weichen jetzt gestellt und es heißt wie wild Daumen drücken und hoffen, dass der Antrag (bei dem ich auch ganz frech den Brustaufbau mitbeantragt habe) genehmigt wird. Es wird schon schief gehen .. die nächsten 4,5 Wochen werde ich auf jeden Fall mit jedem Tag nervörser werden. Meinem Traum war ich noch nie so nah wie jetzt .. auch wenn der vorläufiger OP-Termin erst 2019 ist. Drückt einfach für mich etwas mit.. ich kann jede Unterstützung, jeden Zuspruch und jede Hilfe gebrauchen. Danke Euch <3

Liebe Grüße
Ellen