21. September 2016

Urlaub in Hamburg 2016 - Teil 2

Lesezeit: ca. 5 Minuten

Urlaub in Hamburg

Hallo Ihr Lieben,

nun geht es weiter mit dem Bericht von unserem Urlaub in Hamburg 2016 – Teil 2. Ich hoffe Euch hat der erste Teil wenigstens einigermaßen gefallen ? Wenn nicht ist es auch nicht so schlimm, ich schreibe dennoch weiter! Sorry, für den kleinen Spaß – aber irgendwie war mir gerade danach.

Tag 2 – Wieder daheim

Wisst Ihr, wie es ist morgens wieder in seinem Geburtsort wach zu werden und langsam zu begreifen gerade in der Heimat zu sein? Es hat extrem etwas von Wohlfühlfaktor. Das Treiben und der Geruch der Stadt – Das Grün, die Menschen – Es ist ein Gefühl von hier gehöre ich hin. Aber es wird auf absehbare Zeit nicht möglich sein. Es gibt Dinge die mich hier in der kleinen Stadt in Franken binden. Ein Trost habe ich dennoch – Eines Tages vielleicht, wenn alles klappt und es möglich wird komme ich wieder?!

Zumindest tat es mir sehr gut wieder einmal “zu Hause” zu sein. Wen wundert es, dass wir es dann auch nicht lange in der Wohnung ausgehalten haben? Ottensen und die Große Bergstraße quasi vor der Wohnungstür – was lag also näher als erstmal einen Abstecher dorthin zu machen. Mein Gott was hier sich alles verändert hat und sich noch verändern wird! Einst eine belebte Einkaufstraße im Herzen von Altona, verlor sie über die Jahre immer mehr Attraktivität. Euro-Shops gaben sich mehr oder weniger die Klinke in die Hand und der Leerstand der Geschäftsflächen war enorm.

Doch der Dornröschenschlaf scheint nun endgültig vorbei zu sein.  Vieles wurde abgerissen, neugebaut oder modernisiert, so dass es hier für  viele Firmen wieder attraktiv wurde. Allen voran IKEA – die dort ihr erstes Möbelhaus im Herzen einer Stadt eröffnet haben. Man könnte jetzt denken, ja und? Noch eine Einkaufstraße voller Ketten wie alle anderen auch. Doch ganz so ist dem nicht. Es gibt eben auch die kleinen Läden wie Frau Tulpe – die jedesmal unser Herzen höher schlagen lassen. Der Mix macht es eben doch.

Am Nachmittag fuhren wir nach Bönningstedt um uns bei Krümet (einen Sonderpostenmarkt) mit einer guten Freundin aus meiner Zeit in Hamburg zu treffen. Sie wusste zwar von meinem Outing, hatte mich aber bis zu diesem Zeitpunkt nicht mehr wirklich gesehen. Es war dann also nicht verwunderlich, dass sie sehr über meine Entwicklung überrascht war. Und was noch viel schöner für mich ist – sie machte mir indirekt ein paar ganz tolle Komplimente. Sie meinte nur – egal wie sehr sie sich anstrengt – sie sieht in mir nur noch Blackwitch. Alles was früher war kann sie nicht mehr mit der Person vor ihr in Verbindung bringen. Das ging natürlich runter wie Öl und war Balsam für meine Seele. Ich glaube die Meinung hat mir echt viel bedeutet. Vermutlich aber auch, weil es eben eine Freundin ist, die mich schon länger kennt. (Memo an mich: “Das nächste mal mehr Zeit mit ihr einplanen”)

Nach diesem tollen Nachmittag fuhren wir zum Grab meiner Mutter in Wedel. Viel schneller können die Gefühle wohl nicht Achterbahn fahren. Eben war ich noch total glücklich – doch auf dem Friedhof brach die Trauer über den Verlust hervor. Trauer, weil sie eben ihre Enkelin nie kennen lernen durfte, ich nie wissen werden ob sie mit mir jetzt zurecht kommt und hinter mir stehen würde, ich ihr meine Lebenspartnerin nie vorstellen kann. Ich weiß sie hätte beide gemocht und ins Herz geschlossen – Enkelin und Schwiegertochter. Das Leben ist eben grausam und ungerecht und kann dennoch schön sein.

Etliche Tränen von mir später fuhren wir zum Wildgehege Klövensteen – Ein wenig Ablenkung und ein wenig Bewegung für uns alle. Wer den Forst Klövensteen und das dazugehörige Wildgehege nicht kennt. Es handelt sich um ein Naherholungs- und Waldgebiet im westlichen Teil von Hamburg (Bezirk Altona).  Das Wildgehege selbst ist kostenfrei für alle Besucher  zugänglich und bietet unter anderem Wildschweine und Damwild.

Mit dem Einsetzen der Dämmerung machten wir uns dann nach einer kleinen Stärkung auf den Weg nach Hause.  Ein schöner Tag voller Emotionen lag hinter uns.

Tag 3 – Altes Land

Der dritte Tag unseres Urlaub in Hamburg 2016 stand ganz im Zeichen “Alles südlich der Elbe liegt hinter dem Mond?” – Sorry, das war natürlich nicht ganz ernst gemeint. 😉  Es stand für heute also ein Ausflug ins größte geschlossene Obstanbaugebebiet Europas – das Alte Land – an.  Das letzte Mal das ich dort war, muss zu meinen jüngsten Kindertagen gewesen sein. Auf jeden Fall war es schon extrem lange her und ich konnte mich beim besten Willen an nichts mehr erinnern. Weder an die riesigen Obstplantagen noch an die Fachwerkhäuser. Mir persönlich ist es dort eindeutig zu ruhig und zu ländlich um dort wohnen zu können. Was ich ja auch nicht muss 😉

Sehenswert? Ja,  auf jeden Fall!  Es mal gesehen zu haben hat mir, um ehrlich zu sein, aber auch wirklich gereicht. Ganz anders war es mit unserem eigentlichem Ziel. Wir planten quasi ein Überfallkommando auf eine liebe uns nur virtuell bekannte Bloggerin die gerade im Begriff war nach Stade zu ziehen. Was für ein Spaß. 😉 Völlig unvorbereitet traf sie der Schlag, als wir sie zu dritt in ihre neuen alten Heimat besuchten. Aber Mila wäre eben nicht Mila, wenn sie mir ihren liebenswerten Art einen herzlichen Empfang bereitetet hätte. Okay, die Kleine die durch die Wohnung fetzte hätte eh das Eis zwischen allen sofort gebrochen.

Apropos Eis – Nach einer tollen Unterhaltung und dem Gefühl sich schon ewig zu kennen, beschlossen wir gemeinsam einen Ausflug in die Innenstadt von Stade zu machen. Der Besuch in der Eisdiele dort wird mir lange lebhaft in Erinnerung bleiben. Wo dran merkt man das alle Anwesenden auf einer Wellenlänge schwimmen? Sie singen Lieder mit denen nur wenig Außenstehende etwas anfangen können, amüsieren sich köstlich und wünschten sich dass die Zeit nicht so schnell vergehen würde. Aber leider ging auch dieser Nachmittag zu Ende und so fuhren wir mit dem Versprechen wieder zu kommen zurück nach Hamburg. Danke Mila für den tollen Tag.

Tag 4 – Lebensgefühl (Urlaub in Hamburg 2016)

Wie meistens, wenn es einem gut geht und man sich einfach rundum wohlfühlt vergeht die Zeit wie im Fluge. Was ich wirklich total schade finde. Kann man die Zeit nicht einfach mal langsamer vergehen lassen?! Vermutlich nicht! Eine Woche Urlaub im Jahr sind eindeutig zu wenig um alles aufzuholen. Da half auch die Entschleunigung an unserem vierten Urlaubstag nicht. Klar hatten wir im Botanischen Garten wie im Vorjahr eine Menge Spaß. Haben wieder Pflanzen gesehen, die wie vorher noch nie zu Gesicht bekamen. Und ganz wichtig, wir konnten die Seele einfach noch etwas baumeln lassen. Dennoch nagte das Gefühl, bald wieder gehen zu müssen an mir.

Ganz schlimm wurde es am frühen Abend. Wir waren mal wieder an unserem Lieblingsstück vom Elbstrand. Hielten die Füße ins Wasser und schauten den Schiffen die in die Ferne fuhren zu. Ich merkte immer mehr wie mir das Ganze hier eigentlich fehlt. Wie sehr ich doch eigentlich an dieser Stadt, dieser Region und an den Menschen hänge. Das typisch norddeutsche, das raue Klima, die Regentage und die stoische Gelassenheit der Menschen das alles zu ertragen. Man sagt den Leuten im Norden nach unterkühlt zu sein. Glaubt mir sie sind es nicht. Hinter der scheinbaren harten Schale verbirgt sich meist ein sehr warmherziger Kern.

Das mir meine Freunde von früher fehlen brauche ich dann also nicht zu erwähnen. Doch die Zeit zurück drehen und verändern kann ich leider nicht. Drum genieße ich dieses Lebensgefühl in der für mich schönsten Stadt der Welt mit jedem Atemzug. Wer weiß wann ich wieder komme und was in zehn Jahren ist? Träume sind dazu da um gelebt zu werden. Mein Traum ist es eines Tages wieder hier zu leben.

Demnächst dann weiter mit dem letzten Teil und dann mit weniger Gefühlsduselei. Versprochen !

Liebe Grüße
Blackwitch

Stichworte: Altes Land Altona Hamburg Klövensteen Krümet Mila Stade

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