26. Januar 2015

Was für turbulente Tage

Lesezeit: ca. 2 Minuten

Eigentlich wollte ich nur noch Wochenrückblicke schreiben, um die Zeit effektiver zu nutzen. Na ja, die letzten Tage haben mir aber gezeigt, dass es besser wäre, wenn ich doch wieder zum ursprünglichen Schreibstil zurückkehre und Dinge aufschreibe, so bald sie passiert sind. Erstens ist es mir dann genauer im Gedächtnis und Zweitens kann ich meinen Gedanken schneller freien Lauf lassen. Was ist also passiert und was hat mich so beschäftigt, dass ich meine Meinung ändere und nun doch wieder mehr schreiben will ?

Mittwoch Abend ist der obligatorische “Groschen” bei meiner Tochter endgültig gefallen. Sie hat nun verstanden was mit mir los ist und hat auch gezielt nachgefragt wie ich mich als Kind gefühlt habe etc. Klar kann ich ihr die Dinge nur oberflächlich und im begrenzten Rahmen erklären, dennoch habe ich versucht so gut wie möglich ihr meine Situation zu erklären. So weit dachte ich, wäre alles gut. Freitag Mittag bekam ich dann einen Anruf aus der Schule meiner Tochter. Die Klassenlehrerin war dran. Sie müsse einmal mit mir reden. Es ging unter anderem auch um die schulische Motivation  und dass diese wieder anfängt schwächer zu werden. Der eigentliche Grund allerdings war folgender. Die Kleine hat im Religionsunterricht wohl zur Sprache gebracht, dass ihr Papa sich als Frau fühlt und so auch leben möchte. Ich dachte mir oh wie Klasse. Nun wissen es also auch die Schule und ihre Mitschüler.

Ich hoffe nun nur, dass meine Kleine deshalb keine Probleme in der Schule bekommt, schließlich weiß ich selbst gut genug wie es ist Mobbing-Opfer  zu werden und nichts dagegen tun zu können. Allerdings kann ich auch rein gar nichts dagegen tun und nur hoffen, dass dieser Fall nicht eintritt und wenn, dass ich ihr genug Halt und Stärke geben kann dagegen zu halten. Außerdem versuchen wir dann alles in offenen Gesprächen zu lösen. Also werden wir die Lehrkräfte und alle Beteiligten informieren.

Geprägt von diesen Erlebnisse, war ich das Wochenende dann relativ neben mir. Mein Gedanken kreisten ständig darum, dass ich nicht will, dass jemand wegen mir Probleme bekommt. Nur wie soll ich es verhindern ? Alles begraben und wieder in die alte Rolle zurück flüchten ? Ist das wirklich eine Lösung ? Kurzfristig bestimmt, aber schaffe ich es auch auf Dauer wieder in das alte Leben zurück ? Nein ! Wenn ich ganz ehrlich zu mir bin. Nein ! Ich kann es nicht, ich würde nun endgültig eingehen. In welcher Form sei einmal dahin gestellt. Ich wusste schließlich dass es irgendwann zu Situationen kommen wird, die nicht angenehm sind, doch ich dachte, diese würden eher mich betreffen. Gut nun muss ich halt doch weiter denken und hoffen, dass ich allem gewachsen sein werde was kommt.

Stichworte: Mein Leben Schule Transsexuell