13. November 2016

Mein Antrag für die GaOP (SRS)

Lesezeit: ca. 2 Minuten

Mein Antrag für die GaOP

Hallo Ihr Lieben,

es ist endlich geschafft! Und damit fällt mir ein riesiger Stein vom Herzen! Ich habe nach einer dreimonatigen Vorbereitungszeit mit etwas verzögern endlich mein Antrag für die GaOP (Sex Reassignment Surgery) fertig bekommen. Wisst Ihr wie nervig es sein kann, wenn man abhängig von anderen Stellen / Menschen ist ? Ich kann Euch zumindest ein Lied mittlerweile davon singen. Zu mal ich nicht ein Dokument zum gewünschten Zeitpunkt bekommen habe.

Angefangen bei der Endokrinologie die sichtlich überrascht waren, als ich Anfang Oktober nachfragte ob mein Arztbrief / Befundbericht fertig wären. Bis hin zur Psychotherapeutin, die trotz eigener Notizen Ende Oktober ebenso über rumpelt war. Okay, klar bin ich nicht die Einzige die irgendwas will und alle sind auch beschäftigt – was ich mehr als verstehe – aber es kostet dennoch immer wieder ein wenig Kraft, wenn man einem Moment entgegenfiebert und dann enttäuscht wird.

Nun sei es aber drum. Ich bin nicht nach tragend und freue mich viel mehr, als letzte Mittwoch das letzte Puzzlestück für meinen OP-Antrag per Post bei mir eintrudelte. Voller Freude machte ich mich sofort an die Fertigstellung der Dokumente. Ja, ich hatte bereits alles fertig geschrieben und fein säuberlich eingeordnet. Also kopierte ich meinen Nachweis über meine 18 Monate Psychotherapie und Alltagstest, sowie die Indikation für die Geschlechtsangleichende Operation und heftete sie entsprechend ab.

Ein wahnsinniges Gefühl, wenn ein Moment kommt den man sich so lange schon gewünscht hat.  Wen wundert es von Euch ?  Mich nicht! Schließlich ist das der Moment der alle Weichen für meine Zukunft stellt. Ich will endlich frei sein .. frei von einem Körperteil, was nicht zu mir gehört. Welches ich extrem vermeide anzuschauen .. und abgrundtief verachte. Klar weiß ich, dass die Operation ein gewisses Risiko beinhaltet.

Dafür hatte ich ja auch das Aufklärungsgespräch – Aber glaubt mir es ist mir egal, ob ich dann da unten noch was spüre oder nicht. Es belastet mich einfach so sehr, dass ich damit leben könnte, wenn da einfach nur nichts wäre.. Ich will endlich mein Leben unbeschwert leben. Nicht weil ich denke, dass sich die Leute mir gegenüber anders verhalten, sondern weil ich einfach diesen Hass auf eine bestimmte Körperstelle los werden will. Und ja, ich möchte einfach ins Schwimmbad oder in die Sauna gehen können ohne mir Gedanken machen zu müssen, in welche Dusche, welche Umkleide und hoffentlich rutscht nichts raus.

Aber genug davon .. viele von Euch werden mich verstehen und/oder es zumindest nachvollziehen können. Übrigens habe ich mich bei dem Antag genau an die Wünsche der Techniker Krankenkasse gehalten und habe exakt die Unterlagen besorgt die sie mir im Vorfeld genannt haben. Vielleicht hilft es ja – sich vorher zu informieren kann auf jeden Fall nicht schaden.

Auf jeden Fall sind die Weichen jetzt gestellt und es heißt wie wild Daumen drücken und hoffen, dass der Antrag (bei dem ich auch ganz frech den Brustaufbau mitbeantragt habe) genehmigt wird. Es wird schon schief gehen .. die nächsten 4,5 Wochen werde ich auf jeden Fall mit jedem Tag nervörser werden. Meinem Traum war ich noch nie so nah wie jetzt .. auch wenn der vorläufiger OP-Termin erst 2019 ist. Drückt einfach für mich etwas mit.. ich kann jede Unterstützung, jeden Zuspruch und jede Hilfe gebrauchen. Danke Euch <3

Liebe Grüße
Blackwitch



4 Kommentare

Sascha Felix
Sascha F.

Ich wünsche Dir alles Gute dafür! Kann die Aufregung nachvollziehen, ich saß auch wie auf glühenden Kohlen, als ich den Antrag abgeschickt hatte. Und bei der Kasse vorher nachzufragen, was sie alles wollen, ist optimal. Ich drück Dir die Daumen, dass sie keinen Stress machen, da ist alles möglich, aber wir hoffen mal das Beste! 😉

Du schreibst “noch 4,5 Wochen” … das heißt, Du rechnest mit den 5 Wochen und dann die Genehmigungsgratifikation? Da wäre ich vorsichtig, denn meines Wissens ist das ein Gerücht, das sich durchgängig hält und Dir recht teuer kommt, wenn Du dann etwas beantragst a la “fünf Wochen keine Reaktion heißt Genehmigung, zack dann los” … aber, die werden sich schon melden, keine Sorge! Und die OP wenn dann soweit ist wird klasse, danach bist Du endlich frei!

    Blackwitch
    Blackwitch

    Danke für das Daumendrücken. Hoffen wir mal das es hilft. Bis jetzt habe ich auch nur die Nachricht erhalten, dass der Antrag an den MDK weitergeleitet wurde. Die Sachbearbeitern die mir geschrieben habt schien auch total nett oder ich interpretiere das wieder zu viel hinein. 😉

    Mir geht es bei den 5 Wochen nicht um dass es dann automatisch genehmigt ist, sondern weil ich rechne dass es bis dahin soweit bearbeitet ist dass ich dann eine Zu- oder Absage bekommen werde. Also ist dieser Zähler eher für mich selbst um meine Ungeduld im Zaum halten zu können. Ich hoffe übrigens, dass Du wirklich recht hast .. und vor allem das die Zeit bis zur OP nicht so ewig lang ist. Der vorläufige Termin in 2019 macht mich schon etwas fertig und das nicht nur weil er direkt am Tag nach meinem Geburtstag stattfinden soll. 🙂

Bianca Dickmann
Bianca D.

Moin Blackwitch,

sei dir gewiß, ich kann deine Gedanken sehr gut nachempfinden.Ist ja erst 4 Jahre her,wo ich genauso dem Bescheid entgegen gefiebert habe. Rechne damit,daß du zum MdK beordert wirst,in meinen Augen zwar völlig überflüssig,aber nicht zu ändern.
Und was deine Sorgen bzgl. der Empfindlichkeit angeht, bei Dr.Schaff bist da in besten Händen! Du wirst es erleben! Alles Gute!
LG Bianca

    Blackwitch
    Blackwitch

    Hallo Bianca,

    danke für Dein Kommentar und die Mut machenden Worte. Ich hoffe doch ein Kleinwenig, dass ich nicht persönlich zum MdK laufen muss. Die erste Woche
    Wartezeit ist übrigens schon fast rum. Oh man, was bin ich nervös. Ich erwische mich immer wieder dabei, wie meine Gedanken um den Antrag kreisen.

    Liebe Grüße
    Blackwitch

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