16. Dezember 2015

Das berufliche Outing - Teil 2

Lesezeit: ca. 2 Minuten

Vor ein paar Tagen habe ich geschrieben, das ich nun endlich das lang überfällige berufliche Outing angehen will. Nun ja, ich habe es nun getan und bis auf ein paar wenige Kunden, zu dem ich nicht so oft Kontakt habe, wissen alle Bescheid. Und was soll ich Euch sagen ? Meine Ängste und Sorgen waren mal wieder völlig unbegründet. Es ging sogar viel mehr in das Gegenteil. Zwar habe ich nicht von allen eine Reaktion erhalten, was aber auch nicht so wichtig ist. Die Rückmeldungen waren aber alle durchwegs positiv
Es ging meist in die Richtung dass sie den Schritt für äußerst mutig halten und mit mir natürlich gerne weiter zusammenarbeiten wollen, da sich ja geschäftlich überhaupt nichts ändern. Wenn das kein Bekenntnis zu mir und meiner Arbeit ist – was dann ? Es macht mich ein wenig stolz und natürlich sowas von glücklich, so dass ich es gar nicht in Worte fassen kann. Und wisst Ihr was das tollste ist ? Ich bin damit wirklich komplett durch mit dem aktiven Outing – Ja, klar es wird immer mal wieder dazu kommen, aber ich muss mich niemanden mehr erklären, wenn ich es nicht will.

Musste ich auch vorher nicht, aber es war mir doch sehr wichtig. Vielleicht habe ich auch einfach nur Glück gehabt, dass ich in einer Branche tätig bin, die doch bekannt ist für ihre recht offene und bunte Welt. Da steht halt dann eben mal der Chef eines Weltkonzerns Barfuß auf der Bühne, ein andere outet sich als schwul oder wieder ein anderer ist eben trans*.. Wieso kann es nicht einfach überall so sein ? Ich hoffe dass es irgendwann in den Köpfen aller Menschen ankommt. Das es egal ist, wer du bist, wie du ausschaust, wen du liebst oder was du privat machst. Es zählt im Berufsleben eben einfach nur welche Leistung du bringst. Und wenn die passt sollte doch alles okay sein. Ich kann zwar nur für mich sprechen, aber meine Motivation meine Arbeit gut zu machen ist eindeutig nach oben gegangen und wird sicherlich auch länger anhalten. Ist doch der ganze Frust noch den “Mann” spielen zu müssen nun auch im Kundenkontakt weg – auch wenn dieser nur telefonisch und per Email war.

Wenn es immer bei allen so gut laufen würde könnte ich Euch nur raten .. geht das berufliche Outing möglichst zeitnah an und schiebt es nicht ewig vor Euch her. Es belastet nur mehr, als dass es nützt.

Liebe Grüße
Blackwitch

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